Menschen für Stuttgart: Elisabeth und Sandro Trovato
Ob Busfahrer:in, Cafébesitzer:in oder Museumsdirektor:in: In „Menschen für Stuttgart“ stellen wir Persönlichkeiten vor, die unser Stadtgeschehen mit ihren Ideen und ihrem Engagement mitgestalten. Momentaufnahmen ihres Alltags zeigen, was sie inspiriert, antreibt und bewegt.
Dieses Mal im Gespräch: Elisabeth und Sandro Trovato. Als Inhaber der LALA Health Bar und Eltern eines zweijährigen Sohnes wissen die beiden: Um Beruf und Kind zeitgleich zu schaukeln, wirkt ein gut strukturierter Wochenplan wie ein Ingwer-Zitronen-Shot beim Anflug einer Erkältung: Wunder. Wir haben einen Blick hinter den Tresen geworfen.
Ein bisschen Barcelona in Stuttgart
Ganz gleich ob Smoothie, Bowl oder Saftkur – was über die LALA-Theke geht, ist frisch zubereitet und naturbelassen. Mit ihrer Health Bar wollen Sandro und Elisabeth nachhaltige und gesunde Angebote an die Stuttgarter:innen bringen. Inspiriert von Barcelonas Markthalle „La Boqueria“ brachten die beiden vor fünf Jahren ein Stück spanisches Lebensgefühl – und damit ihren Traum vom eigenen Saftladen – nach Stuttgart.
Alltag zwischen Café und Kita
Und das mit Erfolg. Mittlerweile betreiben Sandro und Elisabeth ihren Laden im Gerber und meistern täglich den Drahtseilakt zwischen Café und Kita. „Die größte Herausforderung ist es, Zeit für die Familie zu finden. Das schaffen wir nur, wenn wir unsere Woche gut strukturieren“, verrät Sandro. „Deshalb machen wir uns jede Woche einen Plan und fragen uns: Was steht wann an?“ Elisabeth stimmt zu: „Wir haben gemerkt, dass es nur so funktioniert. Unser Sohn ist jetzt fast zwei Jahre alt – da muss man einfach ein gutes Zeitmanagement haben.“
Ein Saftladen, der es in sich hat
Nicht nur das Angebot des LALA hat sich seit seiner Eröffnung vor fünf Jahren im FLUXUS weiterentwickelt. Auch der Standort ist mittlerweile ein anderer. In ihrem neuen Laden im Gerber bieten die beiden – neben ihren Klassikern – unter anderem kaltgepresste Saftkuren, herzhafte vegane Bowls mit verschiedenen Toppings, Suppen und Salate an. „Das Obst und Gemüse, das wir dafür nutzen, beziehen wir vorrangig aus der Region und stellen alles ohne Zusätze selbst vor Ort her“, erklärt Elisabeth.
Einmal alles zum Mitnehmen, bitte!
Getreu dem Motto „Wenn sich im Leben eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, halten die beiden auch während Corona an ihrem Laden fest und sind überzeugt: „In unsicheren Zeiten ist es wichtig, flexibel zu bleiben, immer wieder neue Möglichkeiten ins Auge zu fassen und nichts unversucht zu lassen.“ Der Lockdown hat trotz allem für einige Veränderungen im Tagesbetrieb gesorgt. „Im Moment bieten wir einfach alles zum Mitnehmen an. Solange, bis sich die Lage wieder entspannt. Dabei achten wir darauf, nachhaltige und recycelbare Produkte zu verwenden“, erklären die beiden.
Der eigene Laden als Ort der Selbstverwirklichung
Davon, dass das LALA momentan nur Take-away anbieten darf, lassen sich Sandro und Elisabeth nicht unterkriegen. „Mich motiviert trotz allem die Tatsache, dass man sich mit einem eigenen Laden selbst verwirklichen und weiterentwickeln kann“, so Sandro. Schön sei vor allem auch zu sehen, wie treu die Stuttgarter:innen dem LALA seien. „Bei allem, was gerade so passiert, freut es uns besonders, die Bestätigung von unseren Kunden zu bekommen. Das zeigt uns, dass es sich lohnt, dranzubleiben und weiterzumachen.“
Wenn aus Stammkund:innen Freund:innen werden
Die Unterstützung und der Zuspruch von außen seien die schönste Form der Wertschätzung, wie Elisabeth betont. „Gerade jetzt merken wir, dass wir in den letzten Jahren nicht einfach nur Stammkunden, sondern vielmehr Freunde dazugewonnen haben, die neben bewusster Ernährung vor allem auch unsere Arbeit schätzen. Das freut uns sehr.“